EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung Am 4. August 1870 wurde die 82,9 Kilometer lange Gesamtstrecke zwischen Mannheim und Rastatt, die in mehreren Streckenteilen von der Stadtgemeinde Mannheim eröffnet wurde (Rheinbahn). Mit dem Bau wurde die Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb Heinrichshütte beauftragt. Zunächst wurde die Strecke zwischen Mannheim und dem damaligen Bahnhof Karlsruhe Mühlberger Tor der Maxaubahn eröffnet. Von dort führte der letzte Streckenteil weiter zum Bahnhof Karlsruhe. Im Bahnhof gab es 1870 ein Stationsgebäude, von dem es leider keine Informationen gibt.

Das Empfangsgebäude Graben-Neudorf

Der giebelständige, zweistöckige Putzbau mit Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) von 1897 wurde im Süden durch einen traufenständigen, lang gestreckten und erhöhten Gebäudeflügel ergänzt. Das Hauptgebäude mit Walmdach besaß einen Giebelrisalit mit Rundfenster im Giebel an der Ortsseite. Ein Sohlbankgesims (unterhalb einer Fensterreihe) sowie weitere Gesimse (horizontaler, erhabener und schmaler Mauerstreifen) strukturierten die Fassade. Es besaß hohe Rechteckfenster mit Schlagläden auf den beiden Stockwerken. Der Anbau hatte ein Eingangsportal aus rotem Sandstein, das beidseitig durch eine gekuppelte Dreiergruppe mit Rundbogen auffiel. Die Giebelseite besaß drei gekuppelte Rundbogenfenster. Ein Mezzanin mit Fachwerk (Halb- oder Zwischengeschoss) erhöhte den Flügelanbau. Der Anbau besaß einen asymmetrischen Risalit auf der Ortsseite. Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes waren Diensträume entstanden. Ein Treppenhaus führte zum Obergeschoss, wo sich die Wohnungen der Bahnbediensteten befanden. Im Seitenflügel gab es ein Vestibül (repräsentative Eingangshalle), Warteräume sowie der Fahrkarten- und Gepäckschalter. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Die ursprüngliche Strecke von 1870 wurde am 1. Mai 1895 durch eine neue Bahnstrecke ersetzt. Am 23. November 1874 eröffnete die Bruhrainbahn von Bruchsal über Graben-Neudorf nach Rheinsheim. Am 15. Mai 1877 wurde die Bruhrainbahn nach Germersheim verlängert. Am 1. Mai 1895 bauten die Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (Bad. St. B.) eine 52,59 Kilometer lange Strecke von Graben-Neudorf zur Reichsgrenze bei Röschwoog. 1908 erhielt der Bahnhof ein Stellwerk (Stw1). 1910 wurden zwei weitere Stellwerke (Stw2) und Stw3) errichtet. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude ist im Zustand von 1897 weitgehend erhalten. Das Gebäude wurde von der Stadt erworben und saniert. Es wird als Gemeindebibliothek genutzt.

Bahnstation Graben-Neudorf von 1897

Bahnhof um 1950
Luftaufnahme
Bilder Graben-Neudorf
Planung und Konzession
Heidelberg - Rastatt Heidelberg Hbf Rastatt Bruchsal - Germersheim Bruchsal Germersheim