Bahnstation Epe (Westf)

Bau und Streckeneröffnung Die „Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn-Gesellschaft“ (DGEE) eröffnete das erste 14,27 Kilometer lange Teilstück der „Westmünsterlandbahn“ für den Personenverkehr zwischen Dortmund DGEE und Lünen am 25. Oktober und den Güterverkehr am 4. Dezember 1874. Die nächsten Abschnitte nach Gronau folgten am 15. Oktober 1875 und damit auch die 103 Kilometer lange Gesamtstrecke nach Enschede. Die zunächst als Haltepunkt eröffnetet Betriebsstelle ging am 20. September 1875 in Betrieb. Es ist wahrscheinlich das der rechte Gebäudeteil (Bild oben rechts) zu diesem Zeitpunkt fertiggestellt wurde.

Das Empfangsgebäude Epe (Westf)

Das mehrgliedrige Gebäude von 1875 in Seitenlage bestand aus einem giebelständigen, zweistöckigen und hohen Mittelbau, der im Süden mit einem giebelständigen Gebäudeteil mit Giebelrisalit durch einen traufenständigen Zwischenbau verbunden war. Über diesen konnten die Reisenden den Hausbahnsteig erreichen. Im Norden war ein traufenständiger Fachwerkgüterschuppen mit Seiten- und Kopframpe angebaut worden. Alle Gebäudeteile verfügten über Satteldächer mit Dachtragwerk. In allen Stockwerken waren Segmentbogenfenster und Türen verbaut worden. Im Erdgeschoss gab es Wartesäle mit Fahrkarten- und Gepäckschalter, eine Bahnhofsgaststätte sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss des Mittelbaus befand sich die Wohnung des Bahnhofvorstehers. Die Gleisanlage bestand zunächst aus einem Kreuzungsgleis und Ladegleisen zum Güterschuppen. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen • Am 1. Oktober 1896 wird der Haltepunkt in eine Haltestelle umgewandelt und mit dem Namenszusatz (Westf) versehen. Die Abfertigungsbefugnis wurde für Güter und Vieh erweitert. • 1904 erhielt der Bahnhof ein Stellwerksgebäude im nördlichen Bahnhofskopf mit mechanischem Stellwerk [En] sowie einen Bahnübergang, der von einem Bahnwärter im neuen Backsteinanbau bedient wurde. Der Mittelbahnsteig wurde befestigt. • 1951 installierte die Deutsche Bundesbahn (DB) ein Stellwerk [Ef] für den Fahrdienstleiter im Stationsgebäude. • Am 29. September 1975 stellte die DB die Gepäck- und Expressabfertigung ein. • 1987 wurde das Stationsgebäude aufgrund eines Brandschadens abgerissen. • 1988 errichtete die DB ein neues Gebäude mit Fahrkartenschalter und Stellwerksraum. • Am 23. Mai 1993 wurde der Güterverkehr eingestellt. • 2003 schloss die Deutsche Bahn AG (DBAG) den Fahrkartenschalter. Ein DB-Pluspunkt entstand neben dem Stationsgebäude. • Im November 2010 erhielt der Bahnhof ein modernes Stellwerk, dass die mechanischen Stellwerke ersetzte. Was hat sich verändert, was ist geblieben Die Fenster des Empfangsgebäudes von 1988 wurden verschlossen.

Bahnhof um 1950

Luftaufnahme