Bau und StreckeneröffnungAm 1. Juli 1845 erfolgte der erste Spatenstich an der Strecke Baunatal - Halle (Saale) mit einer feierlichen Eröffnungszeremonie.Die Teilstrecke der „Friedrich-Wilhelms-Nordbahn“ zwischen Guxhagen und Guntershausen wurde am 29. August 1848 mit Fertigstellung der Brücke über die Fulda von der Friedrich-Wilhelms-Nordbahn-Gesellschaft in Betrieb genommen. Die 44,3 Kilometer lange Gesamtstrecke von Guntershausen nach Bebra ging am 29. Dezember 1849 in Betrieb.Die Betriebsstelle wurde 1851 eröffnet. Sie besaß wahrscheinlich ein Fachwerkgebäude.
Das Empfangsgebäude Guxhagen
Das Stationsgebäude von 1908/09 im Stil des Neoklassizismus war ein traufenständiger, zweistöckiger Putzbau mit Krüppelwalmdach. Ein einstöckiger Anbau am Südgiebel mit Walmdach und ein weiterer einstöckiger Anbau für die Post komplettierte das Gebäude. Der mittlere Gebäudeteil erhielt später ein Satteldach mit großer, liegender Schleppgaube und drei Rechteckfenstern an der Gleisseite. An der Ortsseite, direkt zwischen Güterschuppen und Bahngebäude war ein Giebelrisalit für das Treppenhaus zum Obergeschoss errichtet worden. Im Erdgeschoss gab es eine Eingangshalle mit Fahrkarten- und Gepäckschalter, eine Poststelle sowie ein Warteraum mit Bahnhofsgaststätte. Im Obergeschoss lag die Wohnung des Bahnhofsvorstehers.Ein Güterschuppen aus Fachwerk mit auskragendem Satteldach entstand um 1900 am Nordgiebel des Stationsgebäudes. Die Post wurde verlegt. Im Nordkopf des Bahnhofs entstand ein Stellwerksgebäude.Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1853 wurde aufgrund der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 in „Hessische Nordbahn“ umbenannt.•Auf dem Hausbahnsteig entstand in den 1950/60er-Jahren ein Stellwerksanbau für den Fahrdienstleiter.•Am 30. September 2011 ließ die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Stellwerkgebäude im Nordkopf abreißen und erneuerte die Bahnsteige.•Die Gemeinde Guxhagen ersteigerte 2012 den Bahnhof.•Im Herbst 2019 wurde mit der Sanierung des Gebäudes begonnen. Als Erstes wurde der marode Güterschuppen abgerissen. An dessen Stelle entstand ein neuer Anbau.•Die Sanierungsarbeiten konnten 2021 abgeschlossen werden.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude wurde mehrfach erweitert und umgebaut. Dadurch ist ein Vergleich zwischen dem heutigen Gebäude und seinem Urzustand nicht mehr möglich.
Bilder Guxhagen
Luftaufnahme
Bahnstation Guxhagen
Guxhagen - Bf - FGXG2 : 54C4 : SD41-Mai19
Planung und KonzessionDurch Staatsvertrag zwischen Kurhessen, dem Großherzogtum Hessen und der Freien Stadt Frankfurt vom 6. Februar 1845 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1845 Nr 17 Seite 161) erhielt Kurhessen die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke Kassel Hbf - Kassel Wilhelmshöhe - Guntershausen - Grifte - Wabern (Bez Kassel)Mit der Einverleibung von Kurhessen und Frankfurt (Main) in Preußen im Jahr 1866 gingen die in diesen ehemaligen Bundesstaaten des Deutschen Bundes gelegenen Strecken auf Preußen über.Auf Grund des Staatsvertrages vom 30. Mai 1868 zwischen Preußen und dem Großherzogtum Hessen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1868 Nr 49 Seite 689) ist die Verwaltung und der Betrieb der im Großherzoglich Hessischen Gebiet gelegenen Strecken am 1. August 1868 auf Preußen übergegangen. Durch Gesetz von 7. März 1890 (preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1880 Nr 13 Seite 157) ist der bis dahin dem Großherzogtum Hessen gehörende Streckenanteil am 1. April 1880 in den Besitz Preußens übergegangen.