Bau und StreckeneröffnungDie Vogelsbergbahn wurde in fünf Teilstrecken gebaut, deren Kunstbauten schon für einen zweigleisigen Betrieb vorbereitet wurden. Die Strecke blieb aber immer eingleisig. Das fünfte Teilstück von Bad Salzschlirf nach Fulda und damit die Gesamtstrecke ist am 31. Juli 1871 in Betrieb genommen worden.
Das Empfangsgebäude Großenlüder
Das Empfangsgebäude war, entsprechend dem Streckenstandard, ein doppelstöckiger, traufenständiger, klassizistischer Putzbau mit Ecklinsen und segmentbögigen Fenstern, der 1871 in Betrieb genommen wurde. Es ist wahrscheinlich, dass das Stationsgebäude schon kurz nach Eröffnung der Strecke zu klein wurde und man das Empfangsgebäude verlängerte. Südlich des neuen Stationsgebäudes entstand dabei der verputzte Güterschuppen. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1967 baute die Deutsche Bundesbahn einen Stellwerksanbau auf dem Hausbahnsteig.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Stationsgebäude mit seinen Anbauten und der Güterschuppen sind weitgehend erhalten geblieben. Am Empfangsgebäude ist die Erweiterung deutlich anhand der Ecklinse in der Mitte des Gebäudes zu erkennen.
Bilder Großenlüder
Luftaufnahme
Die Eisenbahn “kam” am 31. Juli 1871 nach Großenlüder Also 36 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Großenlüder hatte zu diesem Zeitpunkt sehr wenig Einwohner (Ende 2016 waren es 8.567 Einwohner).
Bahnstation Großenlüder
Großenlüder - Bf - FGLRG2 : 66C4 : SD17-Jul15
Planung und KonzessionDie Main-Weser-Bahn mit der Bebraer Bahn zu verbinden wurde schon in den 1860er Jahren in Erwägung gezogen. Der Landtag in Darmstadt diskutierte 1863 die entsprechenden Pläne. Die Zweite Kammer des Großherzogtums Hessen beschloss 1868 den Bau der Oberhessischen Eisenbahn (heute Vogelsbergbahn) von Gießen über Alsfeld nach Fulda mit der hessischen Konzession vom 4. April 1868 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1868 Nr. 22 Seite 602). Wegen der Durchführung der Strecke durch preußisches Gebiet wurde ein Vertrag zwischen Preußen und Hessen am 12. Juni 1868 geschlossen (preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1868 Nr. 55 Seite 765 und Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1868 Nr. 50 Seite 985). Die Konzession zum Bau und Betrieb erhielt die Oberhessische Eisenbahn-Gesellschaft. Diese wurde 1876 verstaatlicht und als Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen weiter betrieben.