Bau und StreckeneröffnungDie Vogelsbergbahn wurde in fünf Teilstrecken gebaut, deren Kunstbauten schon für einen zweigleisigen Betrieb vorbereitet wurden. Die Strecke blieb aber immer eingleisig. Die Eröffnung der ersten Teilstrecke von Gießen über Großen Buseck nach Grünberg (Oberhessen) erfolgte am 29. Dezember 1869. Die Gesamtstrecke ist am 31. Juli 1871 in Betrieb genommen worden.
Das Empfangsgebäude Großen Buseck
Das klassizistische Empfangsgebäude von 1869 war ein zweistöckiger, standardisierter Putzbau. Dieser älteste Gebäudeteil mit Satteldach stand parallel zum Hausbahnsteig. Im Bahnhof gab es ein Freiladegleis zur Holzverladung. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1912 erweiterte man das Empfangsgebäude um den östlichen Gebäudeteil, den Inselbahnsteig und die Gleisanlage. Der neue Gebäudeteil hat einen L-förmigen Grundriss mit Fachwerkfassaden und Bogenfenstern. Der Anbau ist teilweise verschiefert worden. Der Hausbahnsteig erhielt wahrscheinlich eine Überdachung.•Die Überdachung am Hausbahnsteig wurde 1975 in einen Vorbau umgebaut, in dem sich ein Stellwerksraum befindet. Von hier aus bedient der Fahrdienstleiter auch die Bahnübergänge.•Im Juli 2018 wurden Gleise und Weichen erneuert.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude ist weitgehend erhalten geblieben und ist ein Kulturdenkmal das unter Denkmalschutz steht.
Bilder Buseck
Luftaufnahme
Die Eisenbahn “kam” am 29. Dezember 1869 nach Buseck Also 34 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Buseck hatte zu diesem Zeitpunkt 1.500 Einwohner (Ende 2016 waren es 12.762 Einwohner).
Bahnstation Großen Buseck
Großen Buseck - Bf - FGRBG2 : 65B4 : SD17-Jul15
Planung und KonzessionDie Main-Weser-Bahn mit der Bebraer Bahn zu verbinden wurde schon in den 1860er Jahren in Erwägung gezogen. Der Landtag in Darmstadt diskutierte 1863 die entsprechenden Pläne. Die Zweite Kammer des Großherzogtums Hessen beschloss 1868 den Bau der Oberhessischen Eisenbahn (heute Vogelsbergbahn) von Gießen über Alsfeld nach Fulda mit der hessischen Konzession vom 4. April 1868 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1868 Nr. 22 Seite 602). Wegen der Durchführung der Strecke durch preußisches Gebiet wurde ein Vertrag zwischen Preußen und Hessen am 12. Juni 1868 geschlossen (preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1868 Nr. 55 Seite 765 und Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1868 Nr. 50 Seite 985). Die Konzession zum Bau und Betrieb erhielt die Oberhessische Eisenbahn-Gesellschaft. Diese wurde 1876 verstaatlicht und als Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen weiter betrieben.