EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung 1855 musste die Münster-Hammer Eisenbahn-Gesellschaft (MHE) wegen Geldmangels den Weiterbau der Strecke nach Rheine einstellen. Sie wurde von der in preußischem Staatsbesitz befindlichen Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft (KWE) 1855 übernommen. Die Strecke von Münster (Westf) nach Rheine wurde am 23. Juni 1856 eröffnet. In Greven waren Textilunternehmen ansässig, die bis zur Eröffnung der Bahnstrecke ihre Waren per Schiff transportierten. Durch den Eisenbahnanschluss bedingt siedelte sich 1855 die „Grevener Baumwollspinnerei“ an und entwickelten sich schnell zu einem großen Unternehmen. Es folgte die Ansiedlung weitere Textilfirmen.

Das Empfangsgebäude Greven

Das traufenständige, zweistöckige Stationsgebäude war ein typischer Klinkerbau im Stil des Klassizismus und wurde 1856 in Betrieb genommen. Der mittlere Gebäudeteil besaß auf der Orts- und Gleisseite jeweils einen Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt). Der nördliche zweistöckige Anbau war etwas niedriger. Das Gebäude besaß Segmentbogenfenster und Türen. Ein Gurtgesims (ein Gesims an Fassaden, das zwischen den Geschossen liegt), trennte optisch die Stockwerke. Im Erdgeschoss gab es Warteräume, Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weiter Diensträume. Im Obergeschoss lagen die Wohnungen für die Bahnbeamten. Das Gebäude besaß Satteldächern. Ein Güterschuppen mit Seiten- und Kopframpe lag auf der gegenüberliegenden Gleisseite. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Mit Verlegung des zweiten Streckengleise 1913* wurde der Bahnhof und das Stationsgebäude erweitert. Dabei entstand der Inselbahnsteig, zu dem ein Personentunnel führte und wahrscheinlich auch der südliche einstöckige Anbau mit einem kleinen Giebel über dem Eingang für die Bahnhofsgaststätte. In den Bahnhofsköpfen errichtete die Bahn Stellwerksgebäude. Die Deutsche Bundesbahn (DB) errichtete im Erdgeschoss des mittleren Gebäudeteils und an der Bahnhofsgaststätte einen Vorbau mit Flachdach. 1978 erhielt der Bahnhof ein modernes Stellwerksgebäude, dass die beiden alten Stellwerke ersetzte. Am 27. September 1993 wurde der Güterverkehr eingestellt. Um 2005 wurde das Stationsgebäude saniert. Die Vorbauten von 1913* wurden abgerissen und das Gebäude verputzt. Dabei wurden im Erdgeschoss die Segmentbogenfernster entfernt und durch moderne kleinere Fenster ersetzt. Das Gebäude erhielt einen hellgelben und die Fensterpartie einen dunkelgelben Anstrich. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude hat durch die Sanierung seinen ursprünglichen Charakter wieder erhalten (Foto Wikipedia).
Bilder Greven
Luftaufnahme
Bahnhof um 1925
Die Eisenbahn “kam” am 23. Juni 1856 nach nach Greven. Also 21 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Greven hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2020 waren es 37.709 Einwohner).
Bahnhof um 1925 Filmbild Greven Hamm - Emden Hamm (Westf) Hbf Emden Hbf Planung und Konzession

Bahnstation Greven