Am 1. September 1847 wurde das gemeinsame Empfangsgebäude der Sächsisch-Schlesischen Eisenbahn und der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn eröffnet. Die sonstigen Bahnhofsanlagen waren jedoch getrennt. 1868 überdachte man die Bahnsteige. Am 31. Juli 1869 wurden die Erweiterungsbauten am Bahnhof fertig, damit die Berlin-Görlitzer Eisenbahn ebenfalls das Empfangsgebäude benutzen konnte. Das Stationsgebäude ist dem Dortmunder Hauptbahnhof nachempfunden worden. 1916 bauten die Königlich Preußische Staatseisenbahnen die Bahnhofshalle. Der Bahnhof konnte das immer größere Verkehrsaufkommen zur Jahrhundertwende nicht mehr bewältigen, sodass ein Neubau am 6. September 1917 eingeweiht werden konnte. 1923 wurde der Bahnhof elektrifiziert. Der Bahnhof überstand den Zweiten Weltkrieg unbeschadet. 1946 demontierte die russische Besatzungsmacht den Fahrdraht. Das Empfangsgebäude verfiel immer mehr. 1954 wurde der Mitteleingang geschlossen und 1985 wurden die Strommasten abgebaut. Erst 1984 stellte man das Empfangsgebäude unter Denkmalschutz. Am 30. August 1993 schloss die Bahn AG die Renovierung des Stationsgebäudes ab. 1994 wurden die Güteranlagen geschlossen. 2012 riss die Deutsche Bahn AG einen Teil der Bahnsteigüberdachung ab.

Die Eisenbahn “kam” am 1. September 1847 nach Görlitz. Also zwölf Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Görlitz hatte zu diesem Zeitpunkt 18.500 Einwohner (Ende 2013 waren es 54.042 Einwohner).